CLUTCH | 20.11.2022 | Markthalle Hamburg

CLUTCH @ Markthalle HH

Donnerstag EMIL BULLS in der Markthalle, dann METAL HAMMER PARADISE und heute CLUTCH wieder in der Markthalle. Leute, ich bin echt im Eimer, aber was soll’s. CLUTCH ist einfach meine Band. Ich habe sie schon auf Wacken gesehen und geliebt und jetzt hier. Schlafen kann ich, wenn ich dings. Und ich verrate nicht zu viel, wenn ich schreibe, das war – ach komm, lest einfach weiter.

Das Clutch Konzert hier in Hamburg ist schon geraume Zeit ausverkauft.

19 Uhr ist Einlass. Ich bin 18:30 Uhr vor Ort.

Bei anderen Bands ist meist schon eine lange Schlange die Straße hoch. Nicht so bei CLUTCH. Entspannte Band, entspannte Fans! Ich soll wie üblich über den Bühnenaufzug rein. Diesmal waren wir zu zweit. Eine junge Frau im Rollstuhl mit Begleiter und ich. Einer der sehr freundlichen Leute von der Markthalle hat uns dann kurz vor Einlass mit dem Aufzug nach oben gebracht und uns die üblichen Plätze zugewiesen. Ich habe auch wieder einen Foto-Patch bekommen! Da ich nicht über den normalen Eingang reinkomme, bekomme ich in dieser Venue den Akkreditierungsnachweis eigentlich nie. Neue Moden, aber schön. Showtime ist 20 Uhr und da ich diesmal ganz allein bin, kann ich schon mal die Supportbands checken und diese Zeilen tippen.

Als ich fertig bin und so rumschaue, kann hinten am Bühnen-Mischer die CLUTCH-Setliste und den Time Table für heute sehen. Cool, gleich mal Setliste aufschreiben.

Als Erstes kommen:

Tigercub

Das Trio aus Brighton gibts seit 2011 und ja, was soll ich sagen, ich höre das erste Mal von der Band. Den „Stein und Wohnen“ Spruch lasse ich heute weg.

Es gab feine britische Rockmusik, mit viel Verve vorgetragen. Jimi Wheelwright, spielt einen coolen Bass mit Hammer Sound. Die Ampeg- Barefaced Kombi bringt es richtig.

Wo wir gerade bei Sound sind, Frontmann Jamie Hall hat auch einen richtig satten Gitarren-Sound. Genau meine Kragenweite. Die Jungs haben sich mit ihrer Art Rockmusik zu interpretieren, einen Platz in meinem Herzen erspielt. Einfach Klasse.

Favourite Song
Sleepwalker
Blue Mist in My Head
Memory Boy
The Perfume of Decay
Stop Beating on My Heart (Like a Bass Drum)
Beauty

Green Lung

Ich finde es ja toll, wenn auf der Bühne möglichst viele Mikrofonständer stehen. Damit meine ich nicht die am Schlagzeug. Bei GREEN LUNG singen Bassmann und Gitarrist mit. Das schon mal gut, weil auch die Band habe ich noch nicht live gesehen.

Lassen wir die Horrorshow beginnen.

Es geht erschütternd los. Arrghhh, ich und meine Wortspiele des Todes! Sorry Leute, es geht mit „The Harrowing“ vom aktuellen Album Black Harvest los.

Im Set gibts Songs von beiden Alben. Mich erinnert es etwas an Old School Rock. Höre ich da Deep Purple. Mir gefällt es. Es gibt schöne Gitarren-Solis auf einer Gibson. Was will ich mehr? Und als dann das Gitarren-Intro von „Let The Devil In“ mit seinem sehr dünnen Retro-Hall erklingt, haben sie mich. Als es dann richtig abgeht, sind alle Hörner in der Markthalle oben. Leider schon der letzte Song des Sets.

The Harrowing
Woodland Rites
Leaders of the Blind
The Ritual Tree
Reaper’s Scythe
Graveyard Sun
Old Gods
Let the Devil In

CLUTCH

Sehr aufgeräumter Bühnenaufbau in der Markthalle. Bei den Farben überwiegt ein lila.
CLUTCH @ Markthalle HH

Nachdem GREEN LUNG die Bühne geräumt, haben sie man auf einen großen freien Raum. Ganz hinten auf der Bühne mittig steht das wunderschöne Gretsch-Schlagzeug von Jean-Paul Gaster. Links davon hat Tim Sult ein Marshall -Stack sowie einen ORANGE ROCKERVERB 100 MK III mit ORANGE-Box aufgebaut. Dan Maines hat auf seiner Seite drei Amps aufgestellt. Auch einen ORANGE, einen Ampeg und einen Benson CHEMERA jeweils mit passender Bassbox drunter. Leute, ich habe selten so eine schöne Backline gesehen. Kein Firlefanz! Wat freue ich mich schon, wenn da auch noch Musik rauskommt. Geht gleich los. Ich hatte ja oben erwähnt, ich hätte den Time Table und die Setlist.  Der Time Table passte bisher Minuten genau. Und jetzt? 21:55 Uhr sollten Clutch auf die Bühne kommen. Es ist 21:55 Uhr und CLUTCH kommen auf die Bühne, allein sie spielen nicht den ersten Song der ausgehängten Setlist. Wie hätte ich das auch erwarten können? Diese Schlitzohren. Gut, ich wusste, dass die Band quasi nie zweimal dieselbe Setlist spielt, aber damit haben sie mich gut gefoppt. Chapeau!

Und wer sich fragt, warum CLUTCH auf Tour kommen, wo doch die meisten amerikanischen Bands Europa meiden wie der Teufel das Weihwasser. Beim CHUCK BROWN – Intro vom Band war es klar „We Need Some Money“. Die Nummer hat CLUTCH als sehr lohnenswerten Bonus-Track auf der Psychic Warfare als Cover eingespielt und war auch auf Wacken das Intro.

Als dann die Vier aus GermanTown auf die Bühne kommen, bricht der Jubel aus den Fans regelrecht heraus. Was dann folgt, ist gut eineinhalb Stunden beste Rockmusik oder ist es Stoner oder Bluesrock. Egal, das geht in die Beine.  Oh upps, bei mir ja nicht, aber der Rollstuhl wackelt schon ordentlich! Und im Innenraum balgen sich die Fans zur Musik, was die Muskulatur hergibt. Ich schreibe gern was zur Setliste und den Songs und so. Heute spare ich mir das, es war einfach geil. Es ging ununterbrochen zur Sache. Ich hatte über das Konzert auch einfach nur einen Satz schreiben brauchen. 

Das war mein Konzert des Jahres PUNKT. 

CLUTCH nehmen mich so mit und auch von den Leuten im AmphiTheater Hamburgs steht niemand still. Das einzige, was mich jedes Mal wieder in Erstaunen versetzt, ist die Tatsache, dass Sänger Neil Fallon in seinem Bürohengst-Outfit über die Bühne tobt, wie ein Derwisch, dass man Angst bekommt. Tim Sult und Dan Maines dagegen völlig teilnahmslos die absolut geilsten groovigsten Licks spielen können. Wie machen die das?

Mit „The Regulator“ war dann recht plötzlich Schluss. 

Die Zugaberufe wurden aber erhört!

Electric Worry“ war die Erste. Und dann kam noch „Fortunate Son„, ein Creedence Clearwater Revival Cover. Ja, und dann hatten wir Glück. Weil am Montag für die Band ein Tag OFF in Hamburg ist, gab es ausnahmsweise noch eine dritte Zugabe:
The Wolf Man Kindly Requests.

Danach verabschiedete sich die Band und ging von der Bühne. Zurück blieb eine glückliche und ausgepowerte Fangemeinde, die ein überragendes Konzert gesehen hat.

Intro
Cemetary Gates (Pantera song)
We Need Some Money (Chuck Brown & The Soul Searchers song)

Set:
Red Alert (Boss Metal Zone)
Nosferatu Madre
Promoter (Of Earthbound Causes)
How to Shake Hands
Struck Down
X-Ray Visions
Three Golden Horns
Hot Bottom Feeder
The Mob Goes Wild
A Quick Death in Texas
Spacegrass
Earth Rocker
Abraham Lincoln
Gimme the Keys
Slaughter Beach
In Walks Barbarella
The Regulator

Encore:
Electric Worry
Fortunate Son (Creedence Clearwater Revival cover)
The Wolf Man Kindly Requests…
Outro: Dirty Old Town (Ewan MacColl song) (The Pogues version)

So, ab nach Hause morgen früh ist zeitig Tag!

Last but not least möchte ich an dieser Stelle noch dem ganzen Team der Markthalle danken. Zum einen für die Akkreditierung und zum anderen für die jedes Mal wieder gute Unterstützung vor Ort! Also Danke Leute!