METAL HAMMER PARADISE 2019

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Warum sollte man nach einem langen Festivalsommer außgerechnet im kalten November an die Ostsee reisen.
Darum!
In der Ferienanlage Weißenhäußer Strand treffen sich traditionell Anfang November die FreundInnen der harten Metaltöne zu ihrem Jahresendtreffen. So auch diesmal. Die ersten waren schon am Donnerstag da und haben, wie ich hörte ,schon ordentlich im Witthüs gefeiert. Das Ballroom Hamburg DJ-Team hat ordentlich eingeheizt. Tja blöd, dass wir wieder erst am Freitag gekommen sind. Immerhin waren wir so rechtzeitig dort, daß wir schon mal diverse Leute treffen und mit ihnen klönen konnten. Richtig schön war auch wieder eine Menge Leute im Rollstuhl wieder zutreffen. Das Festival ist für uns Rollstuhlfahrende wirklich gut geeignet. Für den rechtzeitigen Metalhead gibt es barrierefreie Apartments bzw. Hotelzimmer. Inzwischen ist auch das Spaßbad barrierefrei zugänglich und für Wochenendgäste kostenfrei nutzbar. Ich hatte das in meinem Bericht vom letzten Jahr bereits angedeutet. Leider haben wir es nicht geschafft das Bad mal von drinnen zu beäugen. Vielleicht nächstes Mal. Aber wir waren ja auch eher wegen der Musik da!

Da wir ja nicht zum ersten Mal hier sind, haben wir uns schnell akklimatisiert. Auch die übliche etwas kitschige Herbstdeko aus Strohballen und Kürbissen war wieder vorhanden.
Das die Anreise, wie schon im letzten Jahr, kein Problem war, war eine schöne Erfahrung nach dem ganzen Ärger bei den anderen großen Festivals im Sommer.

Pünktlich zu um 17:00 Uhr schlugen wir dann im BALTIC BALLROOM auf. Dort eröffnet Thorsten Zahn, Chefredakteur des Metal Hammer, das ausverkaufte Metal Hammer Paradise. Das Licht erlosch und es kam das Intro des VISION OF ATLANTIS Auftritts. Die Band spielte Auszüge aus Ihrem Wanderes Album. Es war der erwartete sehr gelungene Festivalauftakt.

Dann kam es wie es immer kommt. Es gibt vier Locations mit Programm, drei davon Bühnen mit einem wie gehabt sehr attraktiven Programm. Wo jetzt also als nächstes hin.

Ich bin dann rüber ins große Zirkuszelt. Hier habe ich noch die letzten Songs von ONKEL TOM ANGELRIPPER mitbekommen, die auf der MAXIUMUM METAL STAGE alles gaben. Ich gebe zu, Deutsche Trinklieder im Metalgewand ist nicht ganz mein Geschmack, ich bin da doch eher bei SODOM. Aber die Meute hat gefeiert. Was will man mehr?

Die Liebste wollte im BALTIC BALLROOM bei UNLEASHED bleiben, um anschließend KISSIN‘ DYNAMITE abzufeiern, ein echtes Fan-Girl eben. Okay, ich mag die Jungs um Hannes Braun und deren Musik auch. Da ich aber im BALTIC BALLROOM nur schlecht fotografieren kann, der Graben ist zu schmal, blieb ich im Zelt. GRAVE DIGGER und SALTATIO MORTIS sollten dort heute noch spielen. Death Metal aus Schweden war dann wohl doch nichts für Sie. Tauchte sie doch kurz vor Konzert beginn bei

GRAVE DIGGER auf. Ich glaube ja sie ist steht auf Axel! GRAVE DIGGER spielen nicht zum ersten Mal auf diesem Festival und haben auch hier ihre eingeschworene Fan-Base dabei. Leider haben sie im Zelt mit einem Stromausfall und Soundproblemen zu kämpfen.Aber sie wären keine Profis, würden sie damit nicht umgehen können. Chris Boltendahl, Axel Ritt,Jens Becker und Marcus Kniep sind in der Lage trotzdem abzuliefern und das tun sie auch. Das Zelt freut sich über Songs aus dem letzten Album The Living Dead und auch über Klassiker wie Rebellion,Excalibur und natürlich HEAVY METAL BREAKDOWN.


Die Liebste ist dann gerade noch rechtzeotig wieder rüber zum BALTIC BALLROOM und konnte sich doch noch wieder reinen guten Platz erkämpfen im gerammelt vollen Saal. Stadion Rock ala KISSIN‘ DYNAMITE kommt auch hier gut an. Das es auch den Jungs richtig Spaß macht, merkt man von Beginn an, wie die Liebst mir später mitteilte. Ich selbst komme erst später dazu und kann noch die letzten Lieder Backstage hören. Der Saal war zu dem Zeitpunkt wegen der Fülle gesperrt. Die Mischung aus Glam und Powermetal begeistert, das durfte ich auch bei den letzten Songs noch selbst miterleben. Der Saal bebte!


Ich war aus den oben schon erwähnten Gründen im Zelt geblieben und wollte mir SALTATIO MORTIS anschauen. Auch wenn ich die Band nun wirklich schon sehr oft gesehen habe. Die Power mit der Alea und auch die anderen auf der Bühne zuerke gehen ist immer wieder erstaunlich. Von Anfang an reißen die Herren mit! Was als Mittelalter Rock auf kleinen Veranstaltungen angefangen hat füllt inzwischen große Hallen. Ich finde sehr verdient! Kaum jemand im fast komplett vollem Zelt kann still stehen, wenn Songs wie GROßE TRÄUME oder WO SIND DIE CLOWNS ertönen. Für mich der Headliner des Abends, wenn ich nicht nochmal rüber in den BALTIC BALLROOM gegeangen wäre.


Ja, ich habe mir den eigentliche Headliner gekniffen. Ich hatte STEEL PANTHER schon zweimal dieses Jahr gesehen und ich war bei der Autogramm Stunde der GLAMROCKER. Es würde wohl nichts überraschendes geben und so wollte ich meine Verabredung mit Lucky einhalten. Wie ich hörte war das nicht die falscheste Entscheidung. Ich mag die Jungs ja, aber was ich so hörte hatten sie nicht den besten Abend.

Nach 45 Minuten geiler Saltatio Mortis Mucke bin ich wieder rüber in den BALLROOM. Ich wollte ja unbedingt RAGE sehen, die sehr kurzfristig für die Krankheitsbedingt aus gefallenen PRIMAL FEAR eingesprungen sind. LUCKY hatte mir versprochen,mir einen guten Platz zum fotografieren zu sichern. Wir hatten uns bei der Autogramm Stunde von Rage kurz darüber unterhalten. Toll, das das auch geklappt hat. Ich stand ziemlich mittig vor der Bühne und konnte tolle Bilder machen. Was allerdings noch toller war, war der Auftritt von RAGE selbst. Meiner bescheidenden Meinung nach war das der besten Auftritte des ganzen Festivals. Druckvoll und mit sehr viel Spielfreude haben PEAVY, MARCOS und LUCKY ein sehr geiles Set gespielt. Mit LET THEM REST IN PEACE ist auch eine Nummer vom neuen Album WINGS OF RAGE, das im Januars 2020 erscheint, dabei. Besonders viel Spaß hatten alle beim mitsingen von Higher THAN THE SKY und richtig ab ging es als Marcos plötzlich in die DIO HYME HOLY DIVER und wieder zurück wechselte. Was für ein Move! Völlig besselt und körperlich am Ende musste ich danach noch ein Bierchen kippen und dann in die Falle. Aber nicht ohne noch kurz im WITTHÜS zur AFTERSHOW Party Ballroom Hamburg DJ-Team rein zuschauen! Was für ein Tag!

Der zweite Tag begann mit einem ausgiebigen Frühstück. Danach waren wir zu einem Pressegespräch den KollegInnen von TIME-FOR-METAL und den MacherInnen des ROCKHARZ-Festivals eingeladen, weil wir im Gästerat des Festivals sind. Spannend. Anschliessend sind wir dann zum ersten Mal in der RIFF ALM gewesen. Klein und kuschcelig mit einer sehr kleinen Bühne. Dort gibts fürs Publikum Musiker zum anfassen! Gleich werden dort die Gewinner des Metal Hammer Paradise Bandcontests SUPERNOVA PLASMAJET spielen. Ich hatte das Quintett bereits auf dem Baltic Open Air gesehen. Eher zufällig, aber sie sind mir im Ohr geblieben. Also rechtzeitig zur RIFF ALM damit wir auch ja rein kommen. Als wir kommen war zum Glück noch nicht viel los. Als dann aber die Band auf die Bühne kam, platzte die kleinste der drei Locations aus allen Nähten.

Das GLORYHAMMER sich auch hier ihrer Schaar sicher sein kann, sieht man allein an diversen Accessoires die plötzlich im Publikum auftauchen. Auch die Meute die mit aufblasbaren Schwertern ins Zelt einmarschierten, gehörte offensichtlich dazu. Musikalisch wird Powermetal geboten. Es macht Spaß der Band zuzusehen und in ihre Fantasiewelt abzutauchen. Ich bleibe nicht bis zum Schluß, da ich mal versuchen wollte in den Ballroom zu kommen

Dort spielen gleich THE NEW ROSES. Ich bin rechtzeitig da und kann noch FrontRow stehen zum fotografieren. Neben mir zwei Damen des TNR-Fanclub. Eine der Damen wirft beim laufenden Soundcheck eine Packung Duplo auf die Bühne . Meine erstaunten Blicke werden weg gelächelt. Eigentlich wollte ich nach den erlaubten drei Songs gehen. Das fanden die Damen aber nicht okay. Ich solle doch das ganze Konzert gucken. Auf der MAXIMUM METALE STAGE sollten JBO kommen. Ich war hin und her gerissen. Als das konzert dann lief, war aber an raus kommen nicht mehr zu denken. Der Raum war zu voll. Also blieb ich. Was sollte ich auch machen. Wenn ich gegangen wäer, wäre mir aber entgangen, was es mit den Duplo auf sich hatte. Während des Konzertes stecke sich Urban Berz , der Drummer, immer mal wieder ein Duplo in den Mund. Krass! Schokisüchtig konstatierten die Damen neben mir. Dabei singt er als einziger ne zweite Stimme mit! Okay, wenns klappt sol es mir recht sein. Das Quartet aus Wiesbaden macht soliden Hardrock, der von der Menge fett gefeiert wurde. Sie haben Songs aus allen 4 Alben gespielt und hatten sichlich selbst Freude daran. Ich musste dann J.B.O. sausen lassen, war aber dann bei AMORPHIS wiede voll dabei.

AMORPHIS @ MHP2019


Wir hatten die Band schon öfters live gesehen, fanden sie aber eher so mittel. Als Tomi Joutsen dann mit The Bee loslegte, sah ich schon am Gesicht der Liebsten, dass wir wohl mal was trinken gehen werden wenn ich fertig bin mit fotografieren. Sie steht ja nicht so auf gegrowle. Doch ich sollte mich täuschen. Das Konzert entwickelte sich zu einem der besten Konzerte des Abends und wir bieben bis zur letzten Sekunde und feierten auf der Rollstuhltribüne was das Zeug hielt. Menno AMORPHIS das war mal richtig gut. Wir sind wohl jetzt Fan! Unklar bleibt, warum wir das vorher noch nicht so festgestellt haben. Egal, wir hatten viel Spaß.



Im Anschluß musste ich wieder so eine blöde Entscheidung treffen. Im BALTIC BALLROOM würden gleich DESTRUCTION spielen. Krass guter TRASH. Ich hatte die Jungs im April gesehen und fands ziemlich amtlich. Da ich aber auch unbedingt POWERWOLF sehen wollte habe ich mich nach der Erfahrung mit THE NEW ROSES und dem verlassen des BALLROOM während eines Konzertes entschieden nicht rein zu gehen. Ich habe immerhin Schmier und Konsorten etwas am Bildschirm verfolgen können. Ist aber lange nicht das selbe. Sehr schade, aber ich glaube die die da waren, hatten Spaß. So kam es zumindest rüber.

Ich bin dann wieder ins Zelt und habe vor dem Konzert noch Gelegenheit gehabt mit Jenny der Frau von Attila zu sprechen. War ziemlich privat, deshalb hier nur soviel. Die Band hat viel Bock auf die aktuelle Tour und Attila hat einen neuen Haarschnitt. Aber das sieht man ja auch auf den Bildern!

POWERWOLF haben als Samstag Headliner voll überzeugt. Das zweite Konzert der aktuellen Tour haben die Fünf mit großer Spielfreude und einer deutschland Premiere auf die Bühne gebracht. Schade war nur das die fullminate Pyroshow die Powerwolf sonst immer dabei hat im Zelt ausfallen musste. Klar, versteht man schon! Mit FIRE & FORGIVE startet POWERWOLF gleich mit einem Knaller bei dem ATTILA normalerweise mit Flammenwerfern agiert. Aber wie gesagt, im Zelt ist schon besser ohne!
Es ging gut weiter mit Army of the Night. Ich könnte jetzt Song für Song aufzählen, aber was bringt das. Die Show war Bombe. Nicht unerwähnt lassen möchte ich aber die 2019er Version von Kiss of the Cobra King. Die Neuaufnahem zum 15 jährigen Bandjubiläum ist mal echt sau gut geworden. Der aktuelle POWERWOLF Style blitzt voll durch. Das Publikum wohnte übrigens der Deutschland live Premiere bei! Mit We drink your Blood ging ein super Konzert und leider auch das Festival am Weißenhäuser Strand für dieses Jahr. Wir sind dann noch wieder ins Witthüs und haben den Abend noch ausklingen lassen. Am nächsten Tag gabs dann gleich Mittagessen, weil wir mal richtig ausgeschlafen haben. Das war mal wieder ein schönes METAL HAMMER PARADISE. Toll wieder so viele aus der „Familie“ getroffen zuhaben. Wir freuen uns schon auf eine Wiedersehen mit der Location und unseren Freunden in 2020.
Aktuell ist das Festival ausverkauft, es gibt nur noch wenige Tageskarten!


Fazit:Vor den drei Bühnen und im WITTHÜS wurde auch diesmal wieder heftigst gefeiert. Wie schon im letzten Jahr fand ich auch diesmal das Spektrum an Bands breit gefächert. Das hat für uns wieder super funktioniert! Heraus heben möchte ich allerdings diesmal doch eine Band, RAGE. Der Auftritt wird noch lange nach hallen. Ich freue mich schon auf das neue Album und das Konzert in Hamburg im nächsten Jahr. Danke Lucky für Deinen Support!

Festival mit Rollstuhl, kein Ding!


Das Festival ist weitgehend barrierefrei. Das einzige, wie schon im letzten Jahr angemerkt, sind die Kabelbrücken. Da müsste doch mal ne bessere Lösung her. Nicht nur für Rollstuhlfahrende.
Danke an den METAL HAMMER und FKP Scorpio das ich wieder dabei sein durfte. Danke auch an alle Kolleginnen und Kollegen im Fotograben, dass ihr mich in Euer Mitte aufgenommen habt. Ist schon ein tolles Gefühl dabei zu sein!