METAL HAMMER PARADISE 2021

METAL HAMMER PARADISE 2021
METAL HAMMER PARADISE 2021

Klug wars nicht, aber geil!

Nach einem sehr ruhigen Festival Sommer 2021 und der letztjährigen Zwangspause durfte die Metalgemeinde wenigsten zu ihrem Jahresendtreffen in die Ferienanlage Weißenhäuser Strand an die Ostsee kommen. Es ging wie üblich schon am Donnerstag los. Das Ballroom Hamburg DJ-Team hat den Frühkommern ordentlich eingeheizt. Ich konnte wieder mal erst am Freitag anreisen. Rechtzeitiges Kommen ist übrigens ganz wichtig, wenn man wie ich mit Wohnwagen oder Wohnmobil kommt und auf dem Parkplatz übernachtet. Als Fotograf habe ich bisher nie ein Zimmer buchen können. Als ich ankomme sind schon einige Wohnmobile und Wohnwagen vor Ort. In diesem Jahr neu ist, dass der Parkplatz jetzt 15 Euro pro Übernachtung kostet. Das finde ich angemessen. Nachdem der Wohnwagen richtig steht, geht es gleich los mit Leute treffen. Ein sehr wichtiger Grund um das Festival, neben der guten Musik, zu besuchen. Der Weg zur nahen Bändchenausgabe ist schon von einigen herzlichen Begrüßungen und guten Gesprächen geprägt. Wie gehabt schallte bereits aus allen Richtungen Metal von den Balkonen der Ferienanlage über das Gelände! Das wird wieder ein Fest!

Da es sich um eine 3G Veranstaltung handelt, wurde mein Impfausweis sorgfältig kontrolliert. Im Anschluss bekam ich mein Festivalbändchen und ein weiteres als Tagesfreigabe für das Festival. Das Verfahren wurde am Samstag wiederholt. Das finde ich gut und macht ein sicheres Gefühl.

Die ersten Leute mit Rollstuhl sind auch bereits da. Man kennt sich inzwischen! Das Festival ist für uns Rollstuhlfahrende wirklich gut geeignet. Für den rechtzeitigen Metalhead mit Rollstuhl gibt es barrierefreie Apartments bzw. Hotelzimmer. Das gesamte Gelände ist gut befahrbar und eine rollstuhlgerechte Toilette befindet sich neben dem Restaurant Möwenbräu und ist über einen Aufzug erreichbar. Das Spaßbad ist ebenfalls barrierefrei nutzbar. Beim nächsten Mal nehme ich ganz sicher mal meine Badehose mit. Aber eigentlich kommen wir ja wegen der Musik! Und die hatte es wieder in sich. Schnell etwas in der Osteria Essen bevor es wirklich los geht.

Freitag 12.11.2021

11 Bands auf drei Bühnen und die AfterShowParty in der MotörHütt standen für den Freitag auf dem Programm.

Das Billing vom Freitag ist schonmal top:

SAXON, SUBWAY TO SALLY, TANKARD, LUCIFER, DIAMOND HEAD, RAM, IRON SAVIOR, XENTRIX, STORMWORRIOR, STALLION, DAMNATION DEFACED

Ich habe mich diesmal mehr auf die große Bühne im Zelt konzentriert. Mit dem Rollstuhl ist es im BALTIC BALLROOM zwar toll Konzerte zu verfolgen, weil es im Metal üblich ist uns ganz nach vorn durch zulassen, aber als Fotograf muss ich häufig eher die Konzerte verlassen und dass ist bei vollen Konzerten schwierig. RAM am Freitag im BALTIC BALLROOM habe ich mir aber trotzdem nicht entgehen lassen. Die Band aus Göteburg mit ihrer Mischung aus Heavy-, Thrash- und Speed-Metal lassen beim Publikum ordentlich Bewegung und fliegende Haare aufkommen. Aber der Reihe nach. Zuerst habe ich mir die alten Herren von TANKARD gegeben. Trashmetal aus Frankfurt. Und ja, die Herren hatten Bock und wie! Einen besseren Festivalauftakt hätte es für mich nicht geben können.

TANKARD @ MHP21

Ich hätte selbstredend gern IRON SAVIOR im Ballroom gesehen, aber ich wollte auch zu DIAMOND HEAD. Immer diese Entscheidungen. Ich blieb im Zelt für NWoBHM. Los gehts mit „Belly Of he Beast“ vom 2019 Album „The Coffin Train“.
Leider ist der Sound bei den ersten Songs von DIAMOND HEAD etwas dürftig, verbessert sich aber im Laufe des Sets ordentlich. Dem gemeinen Headbanger gefiels!

Dann gings , wie oben schon geschrieben , in den Ballroom – RAM abfeiern! Ich muss hier nochmal ein WOW rauslassen! Das war geil!

RAM @ MHP21

Zwischen NWoBHM von DIAMOND HEAD und dem Headliner des Tages SAXON gab es auf der MAXIMUM METAL STAGE einen heftigen Wechsel im Musikstil. Mittelalter-Rock mit SUBWAY TO SALLY. Gewohnt gekonnt haben die Musiker:Innen um Eric Fish ihr Programm abgeliefert. 90 Minuten in denen auch die Mitmach-Klassiker „Kleid aus Rosen“, „Eisblumen“ und „Sieben“ nicht fehlten.

Und dann kamen die Herren aus England und das Zelt war knacke voll! Zufall, nö! Schon beim ersten Song waren alle da. Ab ging die wilde Reise durch die lange Bandgeschichte von SAXON! Ein sehr gut gelaunter Biff Byford, dem man seine 70 Jahre nicht anmerkt, genoss es offensichtlich wieder live zu spielen.
Aber warte, alle genossen es sehr! Was für ein Ritt. „Motorsycle Man“ als Opener „Wheels of Steel“. Es kamen u.a. „Danim and Leather“ und „Never Surrender“. Ach was soll ich hier aufzählen. Ein Schätzchen nach dem anderen wurde gespielt und alle waren glücklich dabei zu sein. Mit „Princess of the Night“ ging dann gegen 1 Uhr morgens der letzte Song des Abends auf seine Reise durch unsere Gehörgänge! Jo, so habe ich mir das vorgestellt. Die AftershowParty habe ich mir gespart. Ich war komplett durch. Ab in Wohnwagen und pennen. Morgen wird es auch wieder heftig!

SAXON @ MHP21

Samstag 13.11.2021

Samstag wurden dann die Bühnen für diese Bands bereitet:
Blind Guardian, Dirkschneider, Grave Digger, Avatarium, Thundermother, Hällas,

BRAINSTORM, MYSTIC PROPHECY, PYOGENESIS , GOLD, YEAR OF THE GOAT, ENDSEEKER, GRAILKNIGHTS, THE OTHER, JOHNNY DEATHSHADOW und DREAMSCORE

14:45 Uhr sollte es für mich mit PYOGENESIS losgehen. Und wie es losging.

PYOGENESIS @ MHP21

Als ob die nicht gebrauchte Energie aus zwei Jahren aus den Musiker herausbrach. Was für eine Show, nur viel zu kurz. Dann kamen BRAINSTORM, leider gab es wieder leichte Sound-Probleme am Anfang. Das ist sehr ärgerlich bei einem 45 Minuten Slot. Egal, BRAINSTORM waren wie immer eine Bank!

Jo, und dann kam für mich DIE Show des Festival. 4 Damen aus Schweden legten einen Auftritt hin, der sich gewaschen hat. THUNDERMOTHER.

THUNDERMOTHER @ MHP21

Lag es an der neue Bassistin Mona. Die mit Verlaubt nur als Rampensau bezeichnet werden kann. Und das meine ich total positiv. Sie ist nicht der Archetyp der introvertierten Person am Bass. Sie fegt über die Bühne und spielt souverän auf den 4 Saiten ihres Instruments. Auch die drei anderen Damen haben richtig Lust auf Rock`n`Roll. Der Funke springt sofort über. Ich sag es wie es war. Es war HOT, es war PARTY! Puh!
Aber nun doch mal die Location wechseln. Ich will doch schon seit Jahren ne Show von JOHNNY DEATHSHADOW sehen. Jahaa, die kommen, wie ich, aus Hamburg und ja, ich hätte es schon längst mal schaffen müssen. Aber es ist wie es ist. Heute ist also der Tag. Ich also rüber in die RIFFALM.

JOHNNY DEATH SHADOW @ MHP21

Erst Reihe vor der kleinsten Bühne des Festivals. Ich sag mal so. Die Bedingungen zum Fotografieren waren nicht die Besten. Kein Standortwechsel möglich , Licht im homöopathischen Bereich, aber die Musik war sau geil. Horropunk, was für ein Spaß! Auf Grund der Umstände war ich gezwungen (hihi) das ganze Konzert zu sehen. Hat sich gelohnt. Kleiner FunFact am Rande Johnny der Sänger und Jan, der Drummer von PYOGENESIS, haben zusammen den Podcast „Bandleben“ in dem es um Musiker:Innen und ihr, wie sollte es auch anders sein, Bandleben geht.
Leider habe ich dann GRAVE DIGGER verpasst. Ja, so ist das manchmal. Immerhin hab ich die Band schon häufiger gesehen und fotografiert. Schade, war es trotzdem.
Für mich ging es dann mit DIRKSCHNEIDER im Zelt weiter. Udo Dirkschneider ist, genau die Biff Byford bereits 70 Jahre alt. Also los, gehen wir wieder auf Zeitreise. Opener ist der Accept Song vom „Breaker“-Album „Starlight“ aus 1981.

DIRKSCHNEIDER @ MHP21

Den mag ich! Ja, ich bin alt! Egal, ich feiere bis nach 90 Minuten mit „Balls to the Wall“ das Konzert zu ende geht. Erstmal ausruhen und ein Bierchen zischen. Bevor der Headliner des Tages uns auf eine weitere Zeitreise mitnimmt. Die Bühne wurde für BLIND GUARDIAN gerichtet. Es war ein Konzert mit viel Nebel und Mitsingsongs. Hansi Kürsch hatt etwas zugenommen. Sein Hemd stremte etwas, aber seine Stimme und die Musik von BLIND GUARDIAN waren toll, wie immer! Ein krönender Abschluss des Festivals.

BLIND GUARDIAN @ MHP 21

Und schwubdiwub war schon wieder Sonntag. Ich hatte mich mit Dani und Buddy den Machern vom ROCKHARZ-Festival zum gemeinsamen Frühstück im Möwenbräu verabredet. Es war ein sehr schöner Ausklang des Festivals. Wir sind mit der Hoffnung auf einen tollen Festivalsommer 2022 auseinander gegangen. Ich hoffe sehr das es was wird.
Einen kleinen Wermutstropfen gab es dann aber doch noch. Wir fanden den stark gestiegenen Preis für das Frühstückbuffet doch etwas zu hoch. Wir überlegen unseren Festivalabschluß im nächsten Jahr an anderer Stelle zu begehen. Ach und falls ihr nächstes Jahr auch mal mit wollt. Sorry, aber das Festival ist bereist schon wieder ausverkauft vielleicht habt ihr aber Glück und könnt kurzfristig noch Tagestickets oder Rückläufer bekommen. Schau mal auf der Seite vom METAL HAMMER PARADISE. Ich drücke Euch jedenfalls fest die Daumen.