Bericht: DARK TRANQUILLITY, ENSIFERUM, NAILED TO OBSCURITY & THE LEGION:GHOST | Markthalle Hamburg | 13. April 2022

Nach mehr als zwei Jahren Pause öffnet die Markthalle Hamburg wieder Ihre Tore für ein Konzert und gleich das erste hat es in sich. Melodic Death Metal! Dark Tranquillity und Ensiferum sind zu einer ausgedehnten Double Headliner Tour durch Europa unterwegs und machen auch Halt in Hamburg!
Ehrensache, da musste ich hin.
Als Spezialguest waren in Hamburg Nailed To Obscurity und The Legion:Ghost dabei.


Davon, dass hier bis vor kurzem noch Obdachlose untergebracht waren, war nichts mehr zu merken. Allerdings war die lange Pause auch an der Markthalle nicht spurlos vorüber gegangen. Aufgrund von Personalmangel war der Tresen im Veranstaltungsraum nicht geöffnet. Nur im Vorraum konnte man sich mit Getränken eindecken. Egal, endlich wieder Live-Musik
Der Einlass lief trotz der Corona-Kontrollen reibungslos. Ich selbst bin wie üblich über den Bühnenaufzug hineingelassen worden. Das klappe auch nach der langen Zeit reibungslos. Ich hatte mich vorher telefonisch angemeldet und als ich vor Ort war habe ich mich beim Einlass noch mal bemerkbar gemacht. Nach einer kurzen Wartezeit am Aufzug hat mich Chris dann nach oben geholt. Ich habe mich sehr gefreut Chris und Lewis, die beiden Hands, der Markthalle endlich mal wieder zu sehen. Auch ein kleiner Schnack war drin. Schön, dass die beiden noch dabei sind.



Das die Hamburger Metalszene es kaum erwarten konnte wieder gute Live-Musik zu genießen, konnte man daran erkennen, dass bereits bei der ersten Band die Markthalle sehr gut gefüllt war.

The Legion:Ghost hatten die Ehre mit ihr Song „Unwelcome“ von Ihrem Album „…Two For Eternity“ die ersten Live-Töne seit dem 13. März 2020 in die Markthalle zu brettern. Für mich und für viele der Anwesenden ein ganz toller Gänsehaut Moment. Wie lange hatten wir darauf gewartet. Und so wie die Band los legte fühlte sich nun wirklich niemand „Unwillkommen“.
Wie dann die Band selbst anmerkte, passte sie Musikalisch mit ihrer Interpretation von Metalcore nicht ganz zu den anderen Band an dem Abend. Aber das war uns recht egal. Trotz leichter Soundprobleme, bei mir war der Gesang etwas dünn, wurde die Band von der ersten Sekunde an gefeiert! Kein Wunder bei der Spielfreude der Jungs um Sänger Kevin Kearns. Nach einer halben Stunde kam dann das Ende mit einer gewaltigen Sprungeinlage beim Song „The End of Tides“ viel zu früh, Aber gut, es kamen ja noch drei Bands.



Nach knapp 15 Minuten Umbaupause ging es dann mit Nailed To Obscurity düster weiter.
Mächtige Riffs und gutturaler Gesang aus Richtung Doom und Deathmetal erfasste die Markthalle.
Die Band aus Niedersachsen ist inzwischen eine feste Größe geworden, und hat jede Menge Fans unter der inzwischen vollen Markthalle. Mit „Black Frost“ vom gleichnamigen sehr erfolgreichen aktuellem Album ging es los. Das die Band schon länger auf Tour ist, war zu merken. Mit dieser gut eingespielten Band ging auch diese halbe Halbe Stunde viel zu schnell vorbei. Das das nicht nur mir so ging , konnte man dem riesigen Ablaus der Menge entnehmen. Nicht nur für mich ein echtes Highlight!



Nach dem großartigen WarmUp der beiden deutschen Bands kamen nun mit Ensiferum der erste Headliner des Abends auf die Bühne. Das die Bande Bock hat, merkte man sofort. Das Grinsen im Gesicht von Markus Toivonnen, als er auf die Bühne kam, wollte den ganzen Abend nicht weichen. Sami Hinkka tobte die ganze Zeit wie ein Derwisch über die Bühne. Ich hatte den Eindruck, dass er bei der ganz Freude wieder auf den Bühnen Europas unterwegs zu sein, manchmal das Spielen vergessen hat vor lauter Bass recken und springen! Das ist natürlich Quatsch! Der Bass war fett da und hat mir richtig Spaß gemacht!
Wie übrigens das gesamte Set einfach großartig war. Schon beim Intro kam bei mir die Gänsehaut: „Seafarer’s Dream“ vom aktuellem Album Thalassic.
Vom selben Album kam dann auch der erste gespielte Song „Rum, Women, Victory“.
Es folgte ein klasse Querschnitt aus der Schaffenszeit der Band. Immer wieder sang das Publikum, ich auch, aus voller Kehle mit! Was für eine Power! Party von der ersten bis zur letzten Sekunde.
Ich habe Ensiferum nicht das erste Mal live gesehen. Auch heute merkte man der Band an, dass sie einfach eine super LiveBand sind. Petri Lindroos ist der perfekter Frontmann, der auch astrein Gitarre spielt. Das kommt ihm sehr zugute, da er nicht der einzige gute Sänger bei Ensiferum ist. Auch Marcus Toivonnen und Keyboarder Pekka Montin, der auch viel Klargesangsparts übernimmt, singen Leadstimme. Das ist etwas was Ensiferum von vielen anderen Bands unterscheidet und sie für mich einfach zu den besseren Bands in der Szene sein lässt. Ihr merkt, ich bin parteiisch! 😉
Mit „From Afar“ vom gleichnamigen Album aus 2009 kam es dann leider zum einem viel zu frühen Ende des vorletzten Sets des Abends. Ich freue mich schon sehr Ensiferum dies Jahr noch mal wieder zu sehen. Sie spielen zusammen mit der Band des letzte Sets des Abends Dark Tranquillity auch auf dem ROCKHARZ-Festival Anfang Juli in Ballenstedt.



Nach einer etwas längeren Umbaupause, was zu einer sehr aufräumt wirkenden Bühne führte, starten die Schweden Dark Tranquillity mit „Phantom Days“ in die letzte Runde des Abends. Das schon ein paar Leute, vermutlich wegen der vorgerückten Stunde und dem normalen Wochentag, die Markthalle Hamburg verlassen hatten, tat der nun folgenden kein Abbruch. Ebenso wie Ensiferum hatten auch die Göteborger ein Album aus dem Jahr 2020 im Gepäck, dass sie wegen der schwierigen Zeiten dank Coronoa erst jetzt vor Publikum präsentieren konnten. Das dies für viele Bands seltsam sein muss ein Album zu veröffentlichen und dann nicht spielen zu können, wurde dann auch von Frontmann Mikael Stanne bestätigt. Da ist es wohl nur ein kleiner Trost, dass das Album „Moments“ im letzten Jahr beim schwedischen Musikpreis Grammis in der Kategorie Hardrock/Metal ausgezeichnet wurde. Wie schon bei den Bands vorher wurde auch Dark Tranquillity sofort abgefeiert. Auch die Setlist von DT war geprägt von Stücken aus der gesamten Schaffenszeit der Band. Während des gesamten Konzerts liefen zur Musik passend produzierte Videosequenzen auf einer Leinwand, die die gesamte Rückseite der Bühne einnahm ab. So etwas hat man nicht oft und gefällt mir sehr gut. Audiovisuelles Konzerterlebnis ala Pink Floyd, nur halt als Melodic Death Metal Variante. Eindrucksvoll wie auch das gesamte Set!
Einen kleinen Wermutstropfen muss ich allerdings zu DT los werden. Die Band hat Ende letzten Jahres ihr Rythmus-Fraktion verloren . Anders Jivarp und Anders Iwers haben die Band verlassen und wurde für die Tour durch Joakim Strandberg Nilsson am Schlagzeug und Christian Jannsson am Bass ersetzt. Dann musste für die Show in Hamburg auch noch Christopher Amott ersetzt werden. Allerdings aus einem sehr erfreulichem Grund. Er ist in dieser Nacht Vater geworden. Meine aller herzlichsten Glückwünsche hierzu! Er wurde von Joey Concepcion vertreten, den die Band auf ihre US-Tour kennen und schätzen gelernt hatte und heute seinen zweiten Auftritt mit der Band spielte. Die drei haben ihre Sache heute Abend wirklich gut gemacht, aber ein klein bisschen unrund lief es doch! Das tat dem Gesamterlebnis aber keinen Abbruch. Es war ein genialer Abend mit vier Bands, die ich mir jeder Zeit wieder anschauen würde. Da die Tour noch bis Ende Mai 2022 läuft, habt ihr bestimmt noch Gelegenheit in Euer Gegend eines der Konzerte zu besuchen, Meine klare Empfehlung: MACHEN!



Ich bin nach 5 Stunden sehr glücklich nach Hause gefahren und sehr froh, dass es nun hoffentlich auch für länger wieder los geht mit Live-Musik in meiner Stadt!

Mein Dank für die tolle Unterstützung heute geht an Julia von Hamburg Konzerte, Evelyn, Chris und Lewis von der Markthalle!


Dark Tranquillity sind:
Gesang: Mikael Stanne
Gitarre: Christopher Amott
War in HH nicht dabei, weil er Vater wurde.
Er wurde von Joey Concepcion vertreten.

Gitarre: Johan Reinholdz
Bass: Christian Jansson – Tour Bassist
Keyboard: Martin Brändström
Schlagzeug: Joakim Strandberg Nilsson – Tour Schlagzeuger

Setliste Markthalle Hamburg 2022

Phantom Days – Moment
Transient – Moment
Focus Shift – Fiction
Monochromatic Stains – Damage Done
Forward Momentum – Atoma
Terminus (Where Death Is Most Alive) – Fiction
The Dark Unbroken – Moment
Final Resistance – Damage Done
Atoma – Atoma
The New Build – Character
Identical to None – Moment
Encircled – Atoma
ThereIn – Projector

Zugaben:
The Treason Wall – Damage Done
Lost to Apathy – Character
Misery’s Crown – Fiction

Alben

Projector – 4. Album 1999
Damage Done – 6. Album 2002
Character – 7. Album 2005
Fiction – 8. Album 2007
Fiction Expandet Edition 2008
Atoma – 11. Album 2016
Moment – 12. Album 2020
– 2021 beim schwedischen Musikpreis „Grammis „in der Kategorie „Hardrock/Metal“ ausgezeichnet


Ensiferum sind:

Gesang, Gitarre: Petri Lindroos
Gesang, Gitarre: Markus Toivonen
Schlagzeug: Janne Parviainen
Bass: Sami Hinkka
Keyboard, Klargesang: Pekka Montin

Setliste Mar18kthalle Hamburg 2022
Intro: Seafarer’s Dream – Thalassic

Rum, Women, Victory – Thalassic
Andromeda – Thalassic
One More Magic Potion – Victory Songs
Into Battle – Iron
For Sirens – Thalassic
Run from the Crushing Tide – Thalassic
Treacherous Gods – Ensiferum (Toivonen)
In My Sword I Trust – Unsung Heroes
Lai Lai Hei – Iron
From Afar – From Afar

Alben

Ensiferum – Erstes Album von 2001
Iron – Zweites Album von 2004
Victory Songs – 3. Album 2007
From Afar – 4. Album 2009
Unsung Heroes – 5. Album 2012
Thalassic – 8. Album 2020


Nailed to Obscurity sind:

Gesang: Raimund Ennenga
Gitarre: Volker Dieken
Gitarre: Jan-Ole Lamberti
Bass: Carsten Schorn
Schlagzeug: Jann Hillrichs

Setliste Markthalle Hamburg 2022

Black Frost – Black Frost
Protean – King Delusion
Liquid Mourning – Single
Deadening – King Delusion
Desolate Ruin – King Delusion

Alben

Opaque: 2. Album 2013
King Delusion: 3. Album 2017
Black Frost: 4. Album 2019
Liquid Mourning: Single 2022


The Legion:Ghost sind:

Gesang: Kevin Kearns
Schlagzeug: Malte Jöris
Bass: Markus Ganzmann
Gitarre: Klaus Sommer
Gitarre: David Sehling

Setliste Markthalle Hamburg 2022

Unwelcome
Discharged
myprivacy.com
The Price
Farewell
The End of Tides